Auf gute Nachbarn! Richtige Mischkultur im Garten

Mit den richtigen Nachbarn gedeiht das Gemüse im Garten besonders gut. Die Pflanzen wachsen prächtig und schützen sich vor Schädlingen.

Eine Mischkultur macht´s möglich. Wenn Gärtner mit den Tricks vertraut sind, profitieren sie von einer reichen Ernte.

Mischkultur – das Wichtigste in Kürze

Unter „Mischkultur“ ist eine gärtnerische Methode zu verstehen, bei der verschiedene Pflanzen zeitgleich oder nacheinander in einem Beet angebaut werden. Eine gelungene Nachbarschaft ist es dann, wenn der gemischte Anbau sich vorteilig auf das Wachstum, den Ertrag und die Gesundheit der einzelnen Pflanzen auswirkt. Das Geheimnis der Harmonie liegt in den unterschiedlichen Nährstoff- und Wasserbedürfnissen, in den abweichenden Wurzeltiefen, im differenzierten Höhenwachstum und in gebündelten Wurzelausscheidungen. Zudem beugt die Nachbarschaft Bodenmüdigkeit und Unkrautwuchs vor.

Im Rahmen der gemischten Kultivierung muss eine ausgewogene Kombination von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern angebaut werden, damit der Boden nicht vor Ende der Gartensaison ausgelaugt ist. Zudem ist es wichtig, tief wurzelnde und flach wurzelnde Gemüsesorten für eine gleichmäßige Nährstoffentnahme nebeneinander zu kultivieren. Ein ausreichender Pflanzabstand gewährleistet ein ausgewogenes Mikroklima und sorgt für genügend Sonne, Luft und Erde für die einzelne Pflanze.

Durch eine Mischkultur hat man die Möglichkeit, auf kleinem Raum sehr viel Gemüse anzubauen. Zwischensaaten können den Ertrag zudem noch einmal erhöhen. Wenn Gärtner zu Beginn der Gartensaison einen Plan anlegen, können sie mit der Mischkultur von März bis November auf eine reiche Ernte hoffen.

Gute Partner in der Mischkultur

Im Rahmen der Mischkultur baut man verschiedene Pflanzen in einzelnen Reihen nebeneinander an. Das hat den Grund, dass die Ausscheidungen der einzelnen Pflanzen das Wachstum der Nachbarn beeinflussen. Entscheidend sind dabei Stoffwechselendprodukte wie Saponine und ätherische Öle. Erst durch die richtige Mischkultur entsteht ein Geben und Nehmen.

Pflanzen verschiedener Familien mit unterschiedlichem Nährstoff- und Wasserbedarf, gestaffelter Höhe und abgestimmter Wachstumsgeschwindigkeit gedeihen meist gut nebeneinander.

Doch es gibt auch einige Supertalente im Beet: Schnittlauch oder Knoblauch verhindert beispielsweise Grauschimmel an Früchten. Nebenbei locken sie mit ihren Blüten zahlreiche Bienen zur Bestäubung der Gemüsepflanzen an. Auch Borretsch gilt als Wachstumsturbo durch die ätherischen Öle, welche über Blätter und Wurzeln ausgeschieden werden. Tagetes ist ein Allrounder, denn er wirkt effektiv gegen Wurzelälchen bei allen Pflanzen. Dill wiederum fördert die Keimfähigkeit vieler Pflanzen, wenn er direkt neben den ausgebrachten Gemüsesamen gedeiht. Maiglöckchen hingegen verhindert sehr effektiv Kraut- und Braunfäule. Wenn Gärtner Ringelblumen zwischen die Reihen der Mischkultur säen, werden Drahtwürmer, Bohnenblattläuse und Nematoden effizient vertrieben. Süßlupinen reichern den Boden besonders mit Stickstoff an. Und beim Anbau von Kapuzinerkresse in der Mischkultur haben Weiße Fliege, Läuse und Ameisen keine Chance.

Schlechte Nachbarn in der Mischkultur

Die Kenntnisse um die Verwandtschaftsverhältnisse ist bei der Umsetzung der Mischkultur von Vorteil. Denn Gemüse aus dergleichen Pflanzenfamilie sollte nicht neben- oder nacheinander auf dem Beet gepflanzt werden. Diese haben nicht nur dieselben Nährstoffbedürfnisse, sondern leiden auch unter den gleichen Schädlingen. Daher ist es wichtig, das Lieblingsgemüse nicht wahllos im Beet zu pflanzen. Für eine gute Pflanzengesundheit und eine reiche Ernte ist es unabdingbar, nicht alle Nutz- und Zierpflanzen nebeneinander zu kultivieren.

Doch auch wenn Pflanzen nicht derselben Familie angehören, gibt es Aversionen. So sollten Kartoffeln und Erbsen sowie Bohnen und Knoblauch nur weit entfernt voneinander gesetzt werden. Auch Möhren und Rote Bete sind schlechte Nachbarn. Tomaten vertragen sich nicht mit Kartoffeln, Gurken oder Zwiebeln. Und bei Gurken und Salat sind Konflikte vorprogrammiert.

Die schlechte Nachbarschaft geht manchmal sogar über die Kulturzeit hinaus. So sollten Gurken nicht nach Möhren angebaut werden, da durch das Wurzelgemüse viele Nematoden im Erdreich sein können, die den Kürbisgewächsen gar nicht bekommen. Auch nach Nachtschattengewächsen sollten Gärtner keine Kürbisgewächse anbauen, da häufig Welkepilze im Erdreich verblieben sind.

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