Märzenbecher – das fröhliche Schneeglöckchen

Der Märzenbecher wird oft mit Schneeglöckchen verwechselt. Kein Wunder, ist sein Wuchs doch sehr ähnlich. Aber die Glockenblüten sind größer und verspielter. Ein fröhliches Schneeglöckchen!

Weiße Glockenblüten umrandet von gelben Punkten und darüber thront ein auffälliger Fruchtknoten – das ist der Märzenbecher in seiner vollen Pracht. Märzenbecher (Leucojum vernum) gehören zu den ersten Frühlingsboten und recken ihre Köpfe sogar durch Schnee. Ein herrlicher Anblick im Beet und Kübel gleichermaßen.

Die Blume aus dem Auenwald

Für den Märzenbecher kennt der Volksmund viele Namen: Märzbecher, Märzglöckchen, Waldschneeglöckchen oder großes Schneeglöckchen sowie Frühlingsknotenblume. Letzteres geht auf den auffallenden Fruchtknoten oberhalb der Blütenglocke zurück. Die namentliche Verbindung zum Schneeglöckchen kommt auch nicht von ungefähr. Märzenbecher sehen aus wie der große Bruder des zierlichen Frühlingsboten. Sie tragen größere Glockenblüten, die sich nicht nur in ihrer etwas breiteren Form, sondern vor allem auch durch charakteristische hellgrüne oder gelbliche Spitzen unterscheiden. Beheimatet ist der Märzenbecher in Auenwäldern und feuchten Laubmischwäldern in Süd- und Mitteleuropa. Auch in Deutschland kommt er in freier Wildbahn vor. Die Pflanze steht dort allerdings auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten und darf nicht gepflückt oder ausgegraben werden.

Die bedrohte Schönheit

Märzenbecher werden zwischen 20 und 90 Zentimeter groß. Die weißen und wohlduftenden Blütenköpfe ragen schon aus dem Boden, bevor die ersten Insekten erwachen, halten ihre Köpfe aber bis in den April aufrecht. Dadurch werden sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle im zeitigen Frühjahr. Der natürliche Bestand sollte daher keinesfalls weiter dezimiert werden und die Verwendung im Garten ist ein Segen für die Natur. Nicht nur die Insekten freuen sich an den leuchtenden Glockenblüten. Märzenbecher sind zum Verwildern geeignet und bilden schöne Blütenteppiche, wenn sie sich ausbreiten dürfen. So begrüßen sie das neue Gartenjahr und sind ein herrlicher Anblick für den Gartenbesitzer.

Märzenbecher im Garten

Märzenbecher werden von Anfang September bis Mitte November gepflanzt. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort mit feuchtem Boden, können sich mit etwas Zeit aber auch an andere Bedingungen gewöhnen. Bevorzugt wächst der aparte Frühlingsbote in kleinen Grüppchen in der Nähe von Gewässern. Ihren natürlichen Lebensbedingungen zufolge liebt die Frühlingsknotenblume humosen und durchlässigen Boden, auf dem sie ausgiebig und gern verwildert. Der Boden darf nicht zu trockenen und lehmig, also insgesamt nicht zu schwer sein. Dann entwickelt sich der Märzenbecher prächtig und zeigt schon vor dem Schneeglöckchen seine Blütenköpfe, die inmitten von bis zu 20 Zentimeter breiten und großen Büscheln ans Tageslicht drängen. Aber Vorsicht beim Pflücken! Der Märzenbecher ist in allen Pflanzenteilen giftig.

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