Mischkultur im Gemüsebeet – Warum eigentlich?

Wenn man mit einer Mischkultur im Gemüsebeet für Abwechslung sorgt, werden sich die Pflanzen prächtig entwickeln und eine reiche Ernte liefern.

Besser noch, die Pflanzen können sich gegenseitig vor Schädlingen schützen und damit nicht nur die Pflanzengesundheit sichern, sondern damit auch direkt die Ernte schützen. Denn nur gesunde Pflanzen werden eine reiche und leckere Ernte liefern. Und genau die erwartet man ja, wenn man Gemüse selbst anbauen möchte, oder?

Was ist eine Mischkultur?

Eine Mischkultur ist so ziemlich genau das Gegenteil einer Monokultur. Und die besagt, dass Gemüsesorten strikt getrennt voneinander in unterschiedlichen Beeten angebaut werden. Sortenrein, übersichtlich und absolut abgeschottet. Bunter und frischer ist dagegen eine Mischkultur, denn hier wachsen Gemüsepflanzen neben Obstpflanzen, die neben Kräuterpflanzen stehen, die neben Blumen wachsen. Was wie ein buntes Durcheinander klingt, ist auch genau das. Eine Mischkultur eben, in der die verschiedenen Pflanzen voneinander profitieren und sich gegenseitig unterstützen. Viele Gemüsesorten, die im Handel angeboten werden, werden auf großen Feldern in Monokulturen angebaut. Hier geht es rein um Masse und weniger um besondere Aromen oder große Früchte. Schädlinge und Krankheiten werden hier mit chemischen Mitteln bekämpft, damit der Ertrag nicht in Gefahr ist und mit der Ernte ausreichend Geld verdient wird. Was verständlich ist, ist im eigenen Gemüsebeet absolut nicht notwendig. Hier kann eine Mischkultur frischen Wind ins Spiel bringen und gleichzeitig für einen maximal gesunden Boden sorgen.

Welche Vorteile bietet eine Mischkultur?

Ein bunter Mix aus Gemüsepflanzen, Kräutern, Obstpflanzen und Blumen sorgt im Beet für Abwechslung und gute Nachbarschaft. Denn was bei uns Menschen wichtig ist, ist auch bei Pflanzen von Vorteil. Auch, wenn hier keine Butter oder Eier ausgetauscht werden, so können sich Pflanzen auf unterschiedliche Weise unterstützen und für den Nachbarn einen echten Mehrwert bieten, während die Pflanze selbst auch vom Nachbarn profitiert. Ein Geben und Nehmen, dass also nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Pflanzen üblich ist. Mit dem richtigen Nachbarn wachsen alle Pflanzenarten besser, denn die Nährstoff-Konkurrenz ist geringer und die unterschiedlichen Pflanzen verbrauchen das, was der Nachbar nicht benötigt. Außerdem haben Schädlinge und Krankheiten kein leichtes Spiel und können sich weniger Ausbreiten. So kann der eine Nachbar einen Duft haben, der bei den häufig auftretenden Schädlingen einer Pflanze für schlechte Laune sorgt. Oder eine andere Pflanze kann mit ihren ätherischen Ölen abschreckend wirken. So oder so ist eine Mischkultur immer von Vorteil, denn sie bietet Vielfalt und Nutzen.

Wie funktioniert eine Mischkultur?

Wichtig bei einer Mischkultur: Das Mit- und Nebeneinander bei der Berücksichtigung der Wuchsformen und Ansprüche. So kann man zum Beispiel einen schlanken Porree neben einen dicken Knollensellerie pflanzen, oder man unterpflanzt einen buschig wachsenden Grünkohl mit Pflanzen wie der Endivie, die weniger Platz braucht. Dabei sollte man unbedingt vermeiden Gemüsepflanzen nebeneinander zu setzen, die sich nicht vertragen. Ein gutes Beispiel sind Zwiebeln. Sie fördern das Wachstum von Möhren, werden aber von eben diesen Möhren negativ beeinflusst. Man sollte also darauf achten, dass beide Nachbarn von der Nachbarschaft profitieren. Auch der Fruchtwechsel ist wichtig, damit nicht jedes Jahr die gleichen Pflanzen im Beet wachsen. Gute Nachbarschaften sind: Tomate und Basilikum. Tomaten entwickeln neben Basilikum mehr Aroma und im geschützten und sonnigen Tomatenbeet entwickelt Basilikum mehr Blätter. Sellerie und Kohlrabi sind gerne Nachbarn und profitieren voneinander. Der Geruch von Sellerie vertreibt Kohlläuse und Kohlfliegen und Sellerie wächst im feuchten Boden, den Kohlrabi auch braucht, deutlich besser. Zucchini fühlen sich neben Kapuzinerkresse sehr wohl. Zucchini sind Flachwurzler und mögen das Unkrauthacken gar nicht. Kapuzinerkresse durchwurzelt den Boden und sorgt für einen lockeren und luftigen Untergrund, ganz ohne Gartenarbeit. Außerdem ist der scharfe Geruch der Kresse unbeliebt bei Schnecken, die daher von den Blüten und Früchten der Zucchini fernbleiben. Es zeigt sich: Mischkulturen gibt es viele und alle profitieren sie voneinander, wenn sie richtig angelegt werden.

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