Nützlinge im Garten – Diese Kandidaten sollten gefördert werden

Manchmal können schon die Kleinsten Großes bewirken. Das gilt vor allem für Nützlinge im Garten, die unbedingt gefördert und sogar angelockt werden sollten.

Denn zum Pflanzenschutz ist nichts besser, als ein Nützling, statt einer Chemiekeule. Wer die richtigen Gartenhelfer anlockt, kann damit für gesunde und kräftige Pflanzen sorgen, die wiederum wichtig für die Artenvielfalt sind. Und die sorgt dafür, dass unser Garten überhaupt besteht und wenn man es ganz weit spinnen möchte auch dafür, dass wir Nahrung haben.

Nützlinge im Garten: Igel, Vogel und Wurm

Wir stellen Nistkästen auf, hängen Maisenknödel in den Baum, bauen Igelhäuser oder lassen Laublaufen liegen und fördern das Bodenleben mit nachhaltigem Gärtnern. Was perfekt klingt, ist es auch. Denn genau diese drei Kandidaten brauchen wir unbedingt, wenn der Garten strahlen und gedeihen soll. Igel sind nicht nur süß, sie sind auch besonders nützlich. Er ernährt sich von Käfern, Tausendfüßlern und Schnecken. Er lebt am liebsten in naturnahen Gärten und findet Unterschlupf in Laubhaufen, Holzstapeln und Hecken. Regenwürmer sind die stillen Helfer, denn sie tragen zwar nicht direkt zur Schädlingsbekämpfung bei, sind aber für die Pflanzen in unserem Garten besonders wichtig. Regenwürmer verbessern den Boden, lockern ihn auf und belüften ihn damit nachhaltig. Sie arbeiten Pflanzenrückstände in den Boden ein und geben wertvollen Wurmhumus ab, der als natürlicher Pflanzendünger unschlagbar ist. Regelmäßiges Mulchen und eine schonende Bodenbearbeitung fördern die Regenwurmpopulation. Und wo Würmer sind, sind auch Vögel. Und Blaumeisen sind dabei besonders wichtig. Sie verfüttert täglich bis zu 1,5 kg Insekten an ihren Nachwuchs. Dazu gehören Frostspannerraupen, Apfelwickler, Kirschessigfliegen, Gespinstmotten und sogar die gefürchteten Eichenprozessionsspinner.

Kleine Käfer als Nützlinge im Garten

Käfer sind bei vielen Gartenfreunden eher unbeliebt. Aber: Einige von ihnen sind wahre Nützlinge. Allen voran der beliebte Marienkäfer. Er ist nicht nur ein bekanntes Symbol für Glück, er bringt auch im Garten wahres Gärtnerglück. Vor allem dann, wenn es um Blattläuse geht. Die stehen nämlich auf Platz 1 der Feindesliste von Gärtnern und ebenso auf Platz 1 der Leibspeisen eines Marienkäfers. Daher kann man bei Blattlausbefall auch Marienkäferkulturen einsetzen. Diese haben die lästigen Läuse im Handumdrehen verspeist. Bis zu 150 Blattläuse kann ein einzelner Marienkäfer am Tag verspeisen. Nicht besonders beliebt aber durchaus nützlich sind unter den Nützlingen im Garten Laufkäfer. Bei Gefahr sondern sie zwar ein stinkendes Sekret ab, das ist aber nicht weiter schlimm, denn sie sind nachtaktiv. Dann gehen sie ihrem räuberischen Verhalten nach und ernähren sich von Eiern und Larven von Insekten, Würmern und Schnecken. Dazu gehören Blattläuse, Kartoffelkäferm Drahtwürmer und verschiedene Milben. Dabei nehmen sie pro Tag das Dreifache ihres eigenen Körpergewichts an Nahrung auf. Wohl fühlen sie sich unter Laub und Steinhaufen, sowie an gut versteckten und feucht-schattigen Orten.

Weitere Nützlinge im Garten

Wespen sind ja bei Gartenbesitzern eher weniger beliebt. Aber: Sie haben ein Nutzen für unseren Garten. Schlupfwespen zum Beispiel sind ein echter Geheimtipp bei der Schädlingsbekämpfung. Die Weibchen legen ihre Eier mit einem Legestachel in den Körper des Wirtes. Die Larven entwickeln sich dann und lassen nach dem Schlüpfen nur den leeren Körper des Schädlings übrig. Was barbarisch klingt, ist wahnsinnig effektiv bei der Schädlingsbekämpfung und ein natürlicher Vorgang. Schlupfwespen helfen gegen Mottenschildläuse, Minierfliegen oder Blattläuse. Raubmilben werden effektiv gehen Thripse eingesetzt, wirken aber auch gegen Trauermücken und Spinnmilben. Florfliegen legen bis zu 900 Eier in direkter Nähe zu Blattläusen ab. Der Nachwuchs der Florfliege ernährt sich dann von den Blattläusen und bekämpft diese. Auch Thripse lassen sich mit Florfliegen effektiv bekämpfen. Mit Nützlingen im Garten kann man ganz ohne chemische Zusätze für den Schutz von Pflanzen und Früchten sorgen. Außerdem erhalten sie das biologische Gleichgewicht und sorgen für eine ausgeprägte Artenvielfalt. All das ist wichtig, wenn wir in Zukunft noch nachhaltiger und natürlicher gärtnern wollen.

Passende Artikel

zum Bericht aus dem Gartenwissen

Ähnliche Berichte

zum Bericht aus dem Gartenwissen

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren