Substrate, die sich für Hydrokultur eignen

Als Hydrokultur bezeichnet man eine Pflanzenhaltung, bei der Gewächse in wassergefüllten Behältnissen ohne Erde gedeihen.

Statt Pflanzerde werden verschiedene Substrate genutzt, die den Pflanzen neben dem Wasser ausreichend Nährstoffe zuführen.

Wie Hydrokulturen funktionieren

Die Hydrokultur ist eine weltweit bekannte und beliebte Form der Pflanzhaltung, bei der auf die klassische Erde als Bodengrundlage verzichtet wird. Hydrokulturen sind vor allem bei den sogenannten Aufsitzerpflanzen, wie Palmen oder Orchideen üblich. Des Weiteren kann man Kakteen, Farne und einige Rank- und Kletterpflanzen sehr gut in Hydrokulturen kultivieren. Eine Faustregel besagt, dass Pflanzen mit großen Blättern in Hydrokulturen besonders gut wachsen. Statt Erde werden verschiedene Substrate verwandt, die anorganisch und kalkfrei sein müssen.
Als Substrate taugen beispielsweise Kies, Sand, Basalt oder Mineralwolle. Welches Substrat sich am besten eignet, hängt immer vom Nährstoff- und Wasserbedarf der jeweiligen Pflanze ab. Hydrokulturen gelten als pflegeleicht und besitzen daher eine Geling-Garantie. Dies liegt vor allem daran, dass sie weniger gegossen werden müssen als Pflanzen in konventioneller Pflanzerde. Das eingesetzte Substrat nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt diese über die Wasserwurzeln wieder an die Pflanze ab. Staunässe oder Wurzelkrankheiten kommen bei Hydrokulturen aus diesem Grund nicht vor. Damit Pflanzen in Hydrokulturen erfolgreich wachsen sollten das Substrat regelmäßig gereinigt werden. Außerdem ist es wichtig, die Gewächse zu düngen und ein wasserundurchlässiges Gefäß zu verwenden.

Welche Substrate für Hydrokulturen verwandt werden

Entscheidend für den Erfolg von Hydrokulturen ist die Verwendung der richtigen Substrate. Der Begriff Substrat bezeichnet einen Stoff, der Lebewesen als Nährboden dient. Substrate für Hydrokulturen müssen strukturstabil und unverrottbar sein. Sie dürfen keine Stoffe enthalten, die die Wasserwurzeln der Pflanzen angreifen und ihnen schaden. Darüber hinaus müssen sie der Pflanze Halt geben und sicherstellen, dass der Kappilareffekt unterstützt wird. Dies bedeutet für die Praxis, dass das Wasser in die kleinen Kapillare der Substrate eindringt und bei Bedarf wieder abgegeben wird.
Für Hydrokulturen werden unterschiedliche Substrate angeboten. Das am meisten verwandte Substrat ist der sogenannte Blähton, der auch als Lecaton bezeichnet wird. Des Weiteren kann für Hydrokulturen im Außenbereich ein gebrochener Blähton (Lecadan) benutzt werden. Für den Außeneinsatz werden ebenfalls gern Lavasteine eingesetzt. Diese sind wegen ihrer Optik beliebt, haben jedoch einen entscheidenden Nachteil. Sie haben ein relativ hohes Gewicht und sind aus diesem Grund in der Anschaffung teurer.
In der Landwirtschaft ist die Hydrokultur ebenfalls sehr beliebt. In großen Gewächshäusern wachsen unter künstlichem Licht vor allem Monokulturen. Als Substrate dienen keimfreie Steinwollwürfel oder kompostierbare Anzuchtmatten aus Zellulose.

Das beliebteste Substrat in Hydrokulturen – Blähton

Als Substrat in Hydrokulturen hat sich Blähton durchgesetzt. Blähton besteht aus Naturton. Ton kommt weltweit vor und entsteht zumeist durch Verwitterung von Gesteinen oder Mineralisierung organischer Stoffe. Damit herkömmlicher Ton als Blähton infrage kommt, muss er einen nennenswerten Anteil an organischen Kohlenstoffverbindungen beinhalten. Bei der industriellen Produktion von Blähton wird das Substrat in einem aufwendigen Verfahren im Blähprozess bei einer Temperatur von über 1.000 Grad Celsius hergestellt, indem die Kohlenstoffverbindungen zu Kohlendioxyd verbrannt wird. Blähton verfügt nach der Produktion über optimale Bedingungen für Hydrokulturen. Die Tonkugeln sind leicht, stabil und können nicht faulen oder modern. Da sie als steril gelten, haben Pilze oder Keime keine Chance auf Ausbreitung in Hydrokulturen.
Blähton kann auch im Garten vielseitig eingesetzt werden. Unter anderem schützt er als Drainage Kübelpflanzen vor gefährlicher Staunässe und kann harten und festen Erdboden auflockern. Blähton wird im Handel in Körnungen zwischen 0,5 cm bis 2 cm angeboten. Er kann beim Einsatz im Haus das Raumklima zusätzlich positiv beeinflussen, da er trockene Raumluft befeuchtet. Zusammengefasst ist Blähton ein günstiges und effektives Substrat für Hydrokulturen in Haus und Garten.

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